Mittwoch 3. Mai 2000, 16:42 Uhr

Neues Angebot bei Tarifverhandlungen im
Versicherungsgewerbe

Hamburg (vwd) - Die Arbeitgeber haben in der zweiten Runde der Tarifgespräche für die rund 220.000 Beschäftigten des Versicherungsgewerbe in Hamburg ein zweites, verbessertes Angebot unterbreitet. Danach sollen bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten die Gehälter um 2,5 Prozent steigen. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten bieten sie eine Einmalzahlung von 300 DEM, 2,3 Proznet für die ersten zwölf Monate und weitere 2,0 Prozent für weiter zehn Monate an. Außerdem haben sie Angebote für eine private Altersvorsorge ab dem 60. Lebensjahr unterbreitet.

Die Gewerkschaften Handel, Banken und Versicherungen (hbv) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) lehnen das Angebot ab, da es, wie ein hbv-Sprecher gegenüber vwd erklärte, keine zusätzlichen beschäftigungssichernden Elemente enthalte. Am frühen Abend kommen die Tarifvertragsparteien nach einer Sondierungsrunde am Berichtstag erneut zusammen. Beide Organisationen fordern eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent.

Gerhard Renner, DAG-Verhandlungsführer, bezeichnete das Angebot als "Zeitverschwendung". Hinrich Feddersen von der hbv sagte, vor allem auf dem Gebiet der Beschäftigungssicherung müssen in punkto Arbeitszeitverkürzung einiges nachgelegt werden.+++Simone Ebel-Schmidt vwd/3.5.2000/ses/wi



Mittwoch 3. Mai 2000, 17:54 Uhr
 

Versicherungsbranche bietet 2,5 Prozent
Gewerkschaft: «Affront» - DAG droht mit Streiks

Hamburg (AP) Die Arbeitgeber der Versicherungsbranche haben in der zweiten Verhandlungsrunde ein auf 2,5 Prozent Gehaltserhöhung verbessertes Angebot vorgelegt. Als Alternative dazu boten die Arbeitgeber nach Gewerkschaftsangaben am Mittwoch in Hamburg einen Vertrag mit zweijähriger Laufzeit, bei dem die Gehälter im ersten Jahr um 2,3 Prozent und im zweiten Jahr um glatt zwei Prozent steigen sollen. Die Gewerkschaften wiesen beide Modelle als Affront zurück und drohten mit Streiks, falls die Arbeitgeber kein besseres Angebot vorlegen würden. Sie fordern 5,5 Prozent mehr Gehalt für die 220.000 Beschäftigten der Branche.

Der Verhandlungsführer der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Gerhard Renner, sagte: «Wenn das Angebot nicht besser wird, fordern wir die Kollegen auf, auf die Straße zu gehen.» Sein Kollege Hinrich Feddersen von der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (hbv) erinnerte an die Gewinne der Versicherungsunternehmen, an denen die Beschäftigten beteiligt sein wollen.

Die Gewerkschaften selbst sind zu seinem Abschluss über 24 Monate bereit, aber nicht zu den von den Arbeitgebern angebotenen Bedingungen. Konkret boten die Unternehmer bei dem neuen 24-Monate-Modell 300 Mark als Einmalzahlung für die Monate April und Mai, dann ab Juni 2,3 Prozent und ab 2001 glatt zwei Prozent für die verbliebenen zehn Monate.

DAG und hbv, die erstmals bei Tarifverhandlungen in der Branche gemeinsam auftreten, fordern dagegen eine Erhöhung um 5,5 Prozent. Sie begründen dies damit, dass die Branche üppig verdiene. Die bei Metall und Chemie erzielten Tarifabschlüsse könnten deshalb weder hinsichtlich der Erhöhungen noch der Laufzeiten als Vorbild genommen werden.

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